Samstag, 8. Oktober 2016
Leben und Arbeiten in tropischen Entwicklungsländern
194) AUSWEISUNG
Ich war im Auftrag von "Brot für die Welt" im Dscungel von Nordsumatra zu Wasserquellen unterwegs, um die Wasserqualität zu testen, die aufgrund von Eyplorationsbohrungen eines kanadischen mining company gefährdet war. Plötzlich wurde ich von Polizisten verfolgt und verhört, sie wollten mich zur sofortigen Ausweisung eskortieren. Eine einheimische Frau aus unserer Gruppe nahmen sie als Geisel. Einem einflussreichen Pastor unserer Gruppe gelang es, die Ausweisung abzuwenden. Ende der 90er mussten ein deutscher und ein kubanischer Gynäkologe innerhalb einer woche das Land verlassen, da sie Fehlbehandlungen in der Klinik der Hauptstadt der Kapverden ans Licht brachten. Der Diktator der Rep. Gambia wies die Botschafterin der EU nach ihrer Kritik an der Einführung der Scharia aus. Die meisten Ausweisungen erfolgen also, wenn ein expat den Mächtigen unbequem wird. Man nimmt keine Rücksicht darauf, dass man aus einem befreundeten Land kommt , das viel Entwicklungshilfe leistet, auch die Botschaften intervenieren nicht. Andere Gründe sind Kompetenzüberschreitung, Konkurrenzneid von missgünstigen Fachkollegen, die ihre Felle davonschwimmen sehen, etwa wenn man als Arzt an einer Klinik viele Patienten an sich zieht. Denunzierung und meist unberechtigte Spionagevorwurde können auch der Grund sein. Sich wehren nützt nichts. Es ist aber möglich, nach geraumer Zeit sich wieder mit einem anderen Status im Gastland erneut niederzulassen.

195) SOCIAL COMMUNITY
Wenne ein Chiquito-Indianer ein Wild erjagt und ein anderer einen Fisch gefangen hat, dann kriegt jeder vom anderen was ab. Unter Christen gibt es die Institution der Paten bei Taufen, Kommunion, Hochzeit, um die Ausgaben einer Feier auf mehrere Schultern zu verteilen. Man sollte die Bitte, Pate zu werden, nicht abschlagen, die Teilnahe in wesentlicher funktion an einem Familienfest ist ein Erlebnis. Die Aufgaben und Pflichten sind durch ungeschriebene Gsete festgelegt, etwa, die Pflicht, Für alle Getränke zu sorgen. Bei Katholiken muss der priester mit dem vorgeschlagenen Paten einverstanden sein. Ähnlich ist das Ehrenamt des Fahnenträgers bei Kirchweihfesten in katholischen Ländern: er muss für die Getränke sorgen. Unter Katholiken gibt es auch die Sitte, dass ein Kind der Familie einmal im Leben für einen Tag lang ein(e) Heilige(r) seindarf und dafür auch einen Paten bekommt. Wnn man etwa im Büro seinen lunch auspackt, entschuldigt sich wneigstens formal bei aneren, die nichts zu essen dabei haben, dass man zu essen beginnt; besser ist es, jedem was auszuteilen. Macht man eine Reise, so bringt man allen Kollegen ein souvenir mit, oft warten sie ungeduldig darauf am Flughafen. In manchen Städten gibt es eine ausgeprägte Souvenir-Industrie und man erwartet nach einer Reise eine bestimmte nur dieses f+r die Stadt spezifische souvenir, z.B. aus Makassar bringt man Passionsblumen-Sirup mit. Vor allem bei Todesfällen im Unternehmen wird für die Trauerfamilie gesammelt, alle geben einen Obolus. Hat man Geburtstag oder ein Jbuiläum, bekommen alle Kollegen zumindest ein Stück kuchen. Die ensten Mitarbeiter sollte man ab und zu in ein Lokal einladen, dabei wird im erein Fleischgericht erwartet. Man kann auch zu Hause eine Party geben, auch für die Nachbarn, besonders wichtig, wenn mankleine Lute als nachbarn hat, das erhöht die Sicherheitslage. Gut behandelte Nachbarn helfen mit, Einbrüche zu verhindern. Vor allem in Südostasien gilt das ungeschriebene Gesetz des "take and give", Geschenk und Gegengeschenk. Zu den hohen religiösen Festen beschenkt man Kollegen, Freunde und servants.

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Dienstag, 4. Oktober 2016
Leben und Arbeiten in tropischen Entwicklungsländern
192) WLAN
Vor allem in Touristenorten gibts öffentliches WLAN, aber sich bitte nur mit VPN-software einloggen, zum Beispiel rocket-VPN vorher downloaden. Denn in Sachen Informatik sind Südländer sehr auf Zack und auch in kleinen Orten kann es sein, dass die öffentlichen Dateien in anderen Computern ausgespäht werden, software gibts im Internet. Zu Hause Übernachtungsgästen ein Besucherpasswort mit begranztem Datenvolumen anbieten. Eine Kenianinerin verbrauchte einmal einem expat in einer nacht in seinem Haus 5GB Datenvolumen mit streming, besonders schmerzlich, da es ja keine flatrate gibt. Vorsicht vor WLAN im Flieger, auch wenn ein paar Mbite frei sind, sehr teuer. Alle Passworter sollten mind. 12 Stellen haben, denn das zu knacken braucht auch ein schneller Rechner mind. 2 Jahre, ausserdem kann auch ein servant sich das nicht merken, wenn man zu Hause heimlich beim Eingeben beobachtet wird. Da auch im idle-Modus Datenvolumen verbraucht wird, mit einer Zeitschaltuhr den Router über Nacht abschalten. streaming TV funktioniert nur in den Metropolen. Noch kann man einen Roter eigener Wahl ohne Registrierung verwenden. Wer ganz sicher sein will, sollte verschlüsselbare Powerline Adapter mitbringen, um das Netzwerk übers Stromnetz zu betreiben.

193) INTERNET SHOPPING
Vor allem in Afrike gibts online shops nur in wenigen Ländern. Amazon ist zwar überall erreichbar, aber Lieferungen kommen nicht zuverlassig an. Diese traurige Erfahrung machte ich mit Amzon in Malawi. Möglicherweise kommen Zöllner in Versuchung, wenn ihnen ein Paket von Amazon in die Hände kommt, denn das Auslieferungslager ist in jedem Fall im Ausland. Immer mit Kreditkarte bezahlen, die man vor Ausreise für die 2-Wege-Authentifizierung registriert. Allerdings kann die SMS mit der TAN zwei Tage unterwegs sein, weil die server meistens zu klein sind. Man muss auch damit rechnen, dass etwa gewohnte Dinge wie Tintenpatronen andere Artikelnummern haben oder gar nicht gehandelt werden. So hat die HP cartridge mit Nr. 302 im Norden die ArtNr. 920 im Süden und ist zumindest in Südafrika dreimal teurer als im Norden. Südafrika etwa hat gute internet shops, aber nur zur Auslieferung im Inland. Also dort nach Bekannten suchen, die die Sendung etwa nach Sambia oder swaziland weiterleiten. Internetportale für second hand, Gebrauchtwagen und Wohnungen gibts überall.

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Samstag, 1. Oktober 2016
Leben und Arbeiten in tropischen Entwicklungsländern
191) verhandlungsethik
Fast alles ist verhandelbar im Süden, ob es um eine Arbeitsgenehmigung geht oder um Entschädigungszahlung an ein Unfallopfer. Vor allem kleine Beamte kennen die gesetzlichen Bestimmungen im Einzelfall selbst nicht genau. Man muss nur ausgiebig genug genug palavern, argumentieren, nie aber Mitleid erregen wollen, im Gegenteil Stärke zeigen, Beziehungen spielen lassen, etwa zu einem General oder Minister, vielleicht Empfehlungsschreiben mitbringen. Das Argument vieler expats, dass man schliesslich im Land für dessen Fortschritt und Entwicklung da ist, zieht nicht, das interessiert Beamte wenig. Dagegen ziehen gute Sprachkenntnisse, Anekdoten erzählen und damit menschliche Nähe erzeugen, Drohungen abmildern, sich nicht einschüchtern lassen. Ich wurde einmal in Kapverde zu einer weit überhöhten Bussgeld verdonnert, weil ich eine Garage ohne Baugenehmigung anfing zu bauen. Als ich dem Chef der Baubehörde gegenüber saß, sah ich, dass er den Betrag in den Bussgeldbescheid noch nicht eingetragen hatte und mit dem Kugelschreiber spielte, er signalisierte also Verhandlungsbereitschaft. Vorher wurde mir gedroht, den Rohbau niederzuwalzen, hörte aber nicht darauf und es geschah auch nicht. Im Norden dagegen gilt Institutionsethik, Gesetzliche Bestimmungen gelten ohne Ansehen der Person.

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