Sonntag, 20. März 2016
Leben und Arbeiten in tropischen Entwicklungsländern
105) BETT
Ein Rattanbett ist nicht zu empfehlen, es biettet mit seinen verknoteten Rahmen zu viele Schlupfwinkel für Wanzen, Ameisen etc. Am besten in puncto Hygiene ist ein Eisenrahmenbett, man kann es vom Schlosser nach Maß fertigen lassen. Betten von der Stange sind nicht stabil, ein Bett immer von einem geübten Schreiner fertigen lassenmit stabilen Beschlägen, am besten sich fertige Betten zeigen lassen. Lattenroste gibt es nicht, als Matratzenunterlage wird ein Brett eingelegt. Damit das Gestell nicht knarrt, sollte es auf sechs Füssen stehen. Aureichender Bodenabstand von mind. 30 cm lässt leichte Reinigung unterm Bett zu. Üblich ist ein kunstvoll gestalteter, zwischen Gestell und Wand lose eingestellter Kopfaufbau, hinter dem sich massenhaft Schimmel ansiedelt. Also besser mit dem Gestell verschrauben und Wamdabstand einhalten. Betten auf Rollen sind praktisch für die Fußbodenreinigung. Lattenroste, der Latten mit Gummihalterungen am Rahmen befestigt sind, sind in unklimatisierten Räumen nicht lange haltbar, das Gummimaterial wird nach etwa 3 Jahren brüchig. Ein Motorrost, den ich per Luftfracht nach Westafrika versandte, kam funktionsuntüchtig an, der Schaden ist der Versicherung praktisch nicht glaubhaft zu machen. Als beste Matratze sind im Süden Federkernmatratzen erhältlich, auch nach Maß wird gefertigt. Das billigste Matratzenmaterial sind Kokosfasern (kapok), sie sind leicht und transpirierend, liegen sich aber schnell durch, oft wenden und drehen, jedes Jahr erneuern. Federkernmatratzen sind gut transpirierend, aber es gibt nur harte Typen. Trifft man im Hotel auf harte Matratzen, so verlange man Steppdecken o.ä., um sie auf die Matratze zu legen. Es gibt auch Latexmatratzen , z.B. Dunlopillo(R), sehr schwer, deshalb mühsam an die Sonne zu legen, und nicht transpirierend. Verbreitet sind Schaumgummimatratzen, gibt es in verschiedenen Qualitäten, von leicht und locker bis fest und schwer, letztere sind teurer und besser, die höchste dicke wählen. Transpirieren kaum und liegen schnell durch, man liegt wie in einer Mulde, es steckt Chemie drin, nicht zu empfehlen. Polyätherschaummatratzen sind leicht und sogar als begleitetes Gepäck mit zunehmen, in verschiedenen Festigkeitsgraden erhältlich, für ausreichende Transpiration nur geringe Dicke wählen, empfehlenswert. Matratzenüberzug aus schwerem Stoff nähen lassen, für bettnässende Kinder gibts Kunstleder, dicht schliessenden Reissverschluss annähen lassen und die kleine Öffnung am Reissverschluss mit Silicongummi-Ohrstöpsel oder Kaugummi verschliessen, so dass auf keinen fall ameisen oder Wanzen eindringen können. Im Krankenhaus trifft man auf mit Kunstleder überzogene Matratzen, ekelhaft, weil nicht transpirierend. Als Bettwäsche gibts nur Überzüge aus 100% Polyester mit kratzendem Hautgefühl, trocknet aber schnell nach dem Waschen, saugt den Schweiss nicht auf wie Baumwolle und schimmelt nicht im Schrank. Als Zudekce sind leichte Steppdecken mit Microfaserfüllung idela, z.B. von 3M in sehr leichter Qualität erhältlich und platzsparend auf Reisen, damit ist man für kalte Nächte ind Hochgelegenen Regionen gerüstet. So wird es etwa in den nanda Hill in Kenya auf 2400 m Höhe bis zu 5° kalt bei Nacht. Vor Ort gibts nur wenig wärmende Decken, natürlich aus Polyester. Nackenstützkissen mitbringen. Bettwäsche und Matratze nach Möglichkeit täglich an die Sonne legen. Ein altmodisches Himmelbett ist nützlich zum Schutz vor Blutsaugern, die sich nachts von der Decke fallen lassen. Schlangen verkriechen sich gern unterm Bett, deshalb cor dem Schlafengehen unterm Bett rumstochern.

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Samstag, 19. März 2016
Leben und Arbeiten in tropischen Entwicklungsländern
103) FLUGTICKET RÜCKFORDERUNG
Bei einem return ticket verfällt der Rückflug, wenn man den Hinflug nicht antritt. Auf innereuropäischen Zubringerflügen gelten EU-Richtlinien für Entschädigung bei Verspätungen. Zahlt die airline nicht, hat man allein keine chance. Das gilt auch für Entschädigung, wenn Gepäck beschädigt wurde. Einer meiner Kollegen stritt monatelang mit einer airline, weil sein smoking im Koffer flecken davontruf. Die airline schlug erst eine sehr kleine Entschädigung vor, dann wurde ein gebrauchter smoking angeboten. Es gibt Portale, z.B. fairplane, die behilflich sind. Nach Eingabe der Daten erhält man umgehend Bescheid über die Erfolgsaussichten. Das Portal arbeitet mit Rechtsanwälten zusammen, im Erfolgsfall sind ca. 30% der ausgezahlten forderung fällig, es gibt positive Erfolgsberichte. Auch die verbraucherberatung ist behilflich, auch die Schiedsstelle SÖP, man muss aber vorher die Forderung bei der airline geltend gemacht haben.

104) HYGIENE
In der Küche nicht die üblichen Treteimer-Abfalleimer verwenden sondern Kübel mit festschliessendem, fliegendichten Deckel, Plastiktüte einlegen, nachts einen schweren Stein drauflegen, damit Mäuse nicht den Deckel anheben können, vor dem Entsorgen den Plastikbeutel dicht verknüpfen. Alles den servants erklären, und oft kontrollieren. Nach dem grossen Geschäft ist Feuchtreinigung unbedingt zu empfehlen, ansonsten muss man mit Juckreiz am After rechnen. In malaiischen Toiletten gibt es dafür grosse Wasserbehälter und langstielige Schöpfkellen, dazu Seife. Besser ist Flüssigseife. In hotels sind Wasserdüsen im Toilettensitz eingebaut. Wegwerf-Feuchttücher gibts nicht. Toiletten vor der Benutzung immer erst spülen. Tritt-Toiletten nicht barfuß benutzen. Oft die Hände mit desinfizierender Seife, z.B. Purex, waschen. Gerade die Innenhandflächen sind stärker mit Bakterien besiedelt als andere hautflächen. Die Kopfhaare oft mit einem alkoholischen Haarwasser vor dem Schlafengehen einreiben, um auf dem schweissnassen Kopfkissen Pilzwachstum zu unterdrücken. Auch im klimatisierten Schlafzimmer schwitzt man, denn man erträgt nachts kaum Temperaturen unter 23°, schliesslich gibts keine Federbetten. Es gibt Handdesinfektionssprays made in Indonesia, auch in Afrika, praktisch nur aus Alkohol bestehend. Besser sind Sprays, die ein Desinfektionsmittel enthalten, z.B. Sterilium (R), damit bildet sich nach einigen Wochen ein bakterienabweisender Film auf der Hand. In der Küche keine Holunterlagen benutzen. Es gibt fertig zugeschnittene Marmorplatten, am besten für die Küche als Unterlage geeignet.Man betritt das Haus nicht in Strassenschuhen. Zum Aufwischen des Fussbodens Desinfektionsmittel ins Wischwasser geben und den Fussboden damit ausgiebig besprengen bis sich Pfützen bilden und einige minuten vor dem Aufwischen einwirken lassen. Nicht immer dasselbe Desinfektionsmittel benutzen, sondern abwechseln. Die dosierung genau den servants erklären. Wischlappen auskochen und an der Sonne aufhängen. servants waschen Geschirr kalt mit viel Spülmittel, besser kalt vorwaschen und dann heiss nachwaschen, am besten in einer Spülküche. Geschirr nicht mit Tuch abtrockenen, sondern zugedeckt abtropfen lassen. Alles in der Küche, was zur vorbereitung herumliegt, und fertige Speisen mit Fliegenhauben zudekcen, es gibt auch faltbare. Nie schmutziges Geschirr oder Speisereste über Nacht zurücklassen. . In öffentlichen Verkehrmittel kommen Schmierinfektionen vor, wenn der Vorgänger auf dem sitz Kotspuren hinterliess, denn viele einheimische tragen keine unterwäsche und benutzen kein Toilettenpapier, Durchfall schlägt voll durch, auf diese Weise wurde auch schon Ebola übertragen. Vorsicht mit kleinen Kindern, wenn man sie auf dem Schoß sitzen läßt. Zumindest im meningitisgürtel von Afrika zwischen Senegal und Sudan auf Händeschütteln verzichten, die bakterielle Meningitis wird gern durch händeschütteln übertragen.

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Mittwoch, 16. März 2016
Leben und Arbeiten in tropischen Entwicklungsländern
102) UNRUHEN
Kaum ein expat, der für einige Jahre in einem Land des südens lebt, wird davon verschont. Gemeint sind nicht nur die grossen Aufstände, die auch in den nordischen Medien erscheinen. Von lokal begrenzten Unruhen berichtet kein Journalist, die Berichterstattung wird unterdrückt, aber sie gehen an Leib und Leben. Sie brechen aus wie aus heiterem Himmel. Ein Beispiel: ich fahre vom Büro nach Hause Richtung Stadtrand und gerate in einen Tumult, brennende Ölfässer versperren die Strasse, Steine fliegen, Fäuste schlagen auf die Karosserie, kein Polizist zu sehen (das ist typisch). Bevor man völlig vom Mob umringt ist, schleunigst umdrehen, auf keinen Fall Wagenfenster runterlassen und mit Schimpfen anfangen. Anlass des Tumults war ein Militär, der mit seinem LKW ein Mädchen tot fuhr und davonraste. Bleibt ein Tumult lokal begrenzt, hält sich die schlecht gerüstete Polizei im Hintergrund. Vor zwei Jahren wurde in Mangoschi,Malawi, ein Fleischverkäufer von Moslems bezichtigt, Schweinefleisch zu verkaufen, wurde von einer Johlenden Menge durch die Strassen geschleift, Läden wurden geplündert, Schüsse fielen, Tote und verwundete. Dieser Lawineneffekt ist typisch: im Nu rotten sich Leute zusammen und lassen ihre Wutaus, rauben und zündeln, der ursprüngliche Anlass ist vergessen. Polizei per Handy anrufen ist zwecklos, unerreichbar. Selig, wer eingezwängt im Tumult Beziehungen zu einer hochgestellten Persönlichkeit hat und anrufen kann.Rechtzeitig Schleichwege auskundschaften für den Weg zur arbeit. Fast immer beschränken sich Unruhen auf die Madrigalen, nur ein paar Meter abseits in Nebenstrassen wird es ruhiger. Kritisch ist die Zeit vor Wahlen, am besten zu Hause bleiben. Expats, die von der Regierung ein Fahrzeug erhielten mit einem regierungsamtlichen kennzeichen sind besonders gefährdet, da sich die Wut gegen die Regierung richtet.In Guinea-Bissau erlebte ich vor einigen einen Militärputsch. Nach der Ermordung des Staatspräsidenten wurde sofort eine Ausgangssperre verhängt, die Strassen waren völlig leer, auf alles, was sich bewegte, wurde geschossen. Das Festnetz funktionierte nicht, auch nicht Radio und Fernsehen, nur ein katholischer Sender und das Mobilfunknetz funktionierten. Die Notstromversorgung des Mobilfunknetzes reicht in solchen Fällen höchstens eine Woche. Erst nach drei Tagen öffneten einige Läden wieder, also immer Notvorrat anlegen. Fluchtpunkte sind Botschaften und Flughäfen, Notfallplan der Botschaft anfordern.Südländer bleiben in solchen Fällen viel ruhiger als die hypernervösen Nordländer, amn höre auf den Rat erfahrener NachbarnSo reisten beim Putschversuch der air force vor einigen jahren in Nairobi mit Schiessereien in einigen stadtteilen nicht alle expats aus, es genügt, aus den unruhigen Städten aufs Land auszuweichen, wo es viel ruhiger ist. Immer auch einen Treibstoffvorrat im Haus aufbewahren.In manchen Fällen, wie in Erithrea vor einigen Jahren, entsenden Regierungen Flugzeuge zur Evakuierung von expats, also immer Kurzwellenradio hören, z.B. Deutsche Welle oder BBC, falls nichts anderes mehr funktioniert.

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