Mittwoch, 4. Mai 2016
Leben und Arbeiten in tropischen Entwicklungsländern
139) NEUWAGEN KAUFEN
Die Auswahl bei Händlern im Gastland ist begrenzt, fast nur Toyota Händler, und die Wagen im showroom sind bis zu zwei Jahre alt. Wie bei allen Waren, so werden in den Süden gern Wagen mit kleinen Fehlern, Fehlfarben oder Auslaufmodelle geliefert. In manche Länder dürfen nur ckd cars (completely knocked down) eingeführt werden, die Teile werden im Land assembled. Die Qualität dieser Wagen ist dem Original unterlegen, sie rosten leichter, weil Rostschutz ohne Tauchbad, dröhnen mehr und im Land hergestellte Teile werden eingebaut, etwa Batterien aus inländischer Herstellung. Daher sind Diplomatenautos begehrt, die aus Originalimport stammen. Limousinen sind höher verzollt als Nutzfahrzeuge, daher sind komfortable pickups mit bequemer Federung wie ein Pkw begehrt, da sie mit der kleinen Ladefläche als Nutzfahrzeug gelten. Die Ladefläche lässt sich überdachen, die Werkstätten machen das in wenigen Tagen, aber auf einwandfreie Befestigung achten. In Malawi flog mir einmal eine Überdachung auf holpriger Strasse davon. Ist die Einfuhr von Neuwagen möglich, so kann man sich auf den Webseiten von Automobil Exporteuren in USA, Europa, Japan oder Australien ein Modell aussuchen und bestellen. Man kann sich auch Gebrauchtwagen bestellen, der Einfuhrzoll wird höher mit zunehmendem Alter des Wagens. In manchen Ländern ist aller dings die einfuhr von Gebrauchtwagen von mehr als drei Jahren verboten. Hat das Land keinen Seehafen, so übernehmen die Importeure am Hafen auch die Überführung im autotransporter bis an die Landesgrenze. Dort ist der Zoll innerhalb von 14 Tagen in bar zu entrichten, ansonsten fallen täglich Lagergebühren an. Nach Überschreitung einer bestimmten Lagerfrist, meistens 6 Monate oder ein Jahr, werden die Wagen meistbietend versteigert . Unbedingt den Wagen an der Grenze oder im hafen sofort auslösen, denn das Personal macht damit gern spritztouren oder entwendet Batterie, Reifen und anderes. Natürlich kann man auch vor der Ausreise einen Wagen ins Gastland schicken und zahlt einen exportpreis, ein solcher Einzelexport kann teuer werden, Manche expats überführen ihren Wagen selbst, etwa nach Westafrika oder Indien. Unbedingt einen hochbeinigen Wagen auswählen um unbeschadet durch potholes oder Überflutungen zu kommen, dies gilt auch für Stadtfahrzeuge. Möglichst dieselantrieb, denn diesel gibts auch in der tiefsten Provinz, ausreichend pS, um bei AC-Betrieb keine Zugkraft zu verlieren, keine Automatik, um mit schleifender Kupplung durch den Schlamm fahren zu können.Allradantrieb empfehlenswert, manche Hersteller, z.B. Ford, machen es möglich, den 4WD per Knopfdruck während der Fahrt zuzuschalten.Möglichst senkrechte Aussenfenster wie ein Hardtop, kein fliessheck, das heizt sich zu sehr auf. Komfortabel sind Modelle, deren Federung sich automatisch den Strassenverhältnissen anpasst. Kauft man eine Neuwagen im Gastland beim Händler, genau nachsehen ob keine Teile wie Batterie oder Stossdämpfer, ausgetauscht wurden. Die umschreibung auf den käufer kann ein halbes jahr dauern, auf Übereinstimmung der motornummer mit den dokumenten achten.

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