Freitag, 12. Februar 2016
Leben und Arbeiten in tropischen Entwicklungsländern
61) HÜLSENFRÜCHTE
Weit verbreitet und in Bestandteil von Katastrophenhilfsprogrammen sind Hirsebohnen, klein und dunkelbraun, billig, enthalten viel Eisen. In Regionen mit hohem Verbrauch treten kaum Anämien unter Menschen auf, die aufgrund ihrer Armut kein Fleisch verzehren. Nordländischem Geschmack entsprechen am meisten die teuren weissen Bohnen, nur im Supermarkt. Billiger sind Wachtelbohnen-Varietäten. Kichererbsen sind zu empfehlen für Diabetiker, grün und frisch nur in Erzeugerländern erhältlich, z.B. Indien, nachgewiesenermassen heilsam bei Leberkrankheiten. Mungbohnen werden in südostasien gesüsst mit Palmzucker zum Früstück verzehrt. Sojabohnen sind an sich giftig, nach Kochen oder Fermentierung zu geniesssen, verarbeitet zu Sojamilch ua. zur Tofubereitung fällt man das Eiweiss mit Magnesium oder Calciumsalzen aus, das fertige Produkt enthält ca. 10% Eiweiss, wird meist geräuchert gehandelt. Das Sojaöl wird mit Leichtbenzin extrahiert, daher meiden. Aus allen Bohnen kann man im Prinzip Keime herstellen. Ausser soja sind südliche Bohnen nicht genmodifiziert, so dass sie Darmgase produzieren, dagegen Kümmel zusetzen und immer auch Natron oder Backpulver. Nach langer Lagerung werden Bohnen so hart, dass man sie nicht mehr weichkochen kannDa Hülsenfrüchte in Schoten wachsen sind sie kaum pestizidbelastet, Kleinbauern-Produkte auch nicht mit Glifosat, da händisch gepeelt wird Linsen gibts in vielen Varietäten, enthalten eisen, immer Orangensaft dazu trinkenken, das Vitamin C verbessert die Verwertung des eisens. Erbsen gibts in dosen. Frische Brechbohnen wenig angeboten und nur zur Erntezeit; in Südostasien gibts eine lange, dünne Varietät (kajang panjang), enthalten Calcium

62) ÖLE UND FETTE
Weit verbreitet ist Palmöl, ideal fürs heisse Klima, weil auch ohne Kühlung nicht ranzig wird, nicht für Salate geeignet. Ist gelb wegen Gehalt an Provitamin a, das meiste Carotin wird bei der Gewinnung herausraffiniert. Ist wegen seines hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren dennoch nicht so ungesund wie oft behauptet; trans-Fettsäuren in Margarine mit hydriertem Fett sind ungesünder. Wird im Kühlschrank fest, man kann es hoch erhitzen. Vielerorts gibts daneben nur noch billigstes sojaöl, da ist man nicht sicher vor rückständen von Pestiziden und dem Extraktionsmittel Leichtbenzin. Baumwollsamen werden zwar zu Öl verarbeitet, das aber nicht als speiseöl gehandelt wird. Immer mehr verbreitet sich auch in Afrika der Aonnenblumen-Anbau, das lokale Öl, praktisch pestizidfrei, gibts nur bei der Ölmühle. Moringa-Öl ist sehr wertvoll für die Hautpflege; man zerstösst die früchte, kocht sie auf, das Öl sondert sich ab. Jojobaöl gibts in Abaugebietenebenso sehabutter (Westafrika). Lokales Erdnussöl, Aflatoxin-suspekt, mit Voricht geniessen, da die Aflatoxinanalyse so aufwenig ist, dass sie von den Herstellern nicht geleistet werden kann. In früheren portugiesischen Kolonien gibts Olivenöl, nur Produkte in Dosen mit Prüfzeichen kaufen,z.b. marco gallo. Butter in Dosen aus Holland ist wenig geschmackvoll. Alle lokalen Margarineprodukte enthalten hydrierte Fette, oft aus Palmöl, schmecken schmierig, entahlten Antioxidatien, stabilisatoren, Emulgatoren, Konservierungsmittel, Aroma-und Farbstoffe. Am bekanntesten ist Blueband(R) von Unilever. Noch stärker gehärtet ist Backmargarine, unverzichtbar für Blätterteig.

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